Nicht nur das Berühren eines unisolierten Kabels stellt eine Gefahr durch elektrische Hochspannung dar. Ein Stromkabel, das während eines Sturms oder Gewitters bricht, ist ebenso gefährlich. Innerhalb eines bestimmten Radius um einen stromführenden Draht entsteht ein starkes elektrisches Feld, das für den Menschen gefährlich ist. Das Heimtückische an diesem Phänomen ist, dass man es vorher weder sehen noch spüren kann und dass es weder Geräusche noch Gerüche erzeugt. Wenn sich das Kabel jedoch löst, besteht die Gefahr eines schweren Stromschlags.
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Was ist Schrittspannung
Wenn ein Erdschluss auftritt, gibt das Kabel Strom ab. Die Strömung verschwindet nicht, und es entsteht eine Ausbreitungsfläche auf der Bodenoberfläche in einem bestimmten Radius. Die Schrittspannung ist ein Phänomen, das zwischen Punkten in der Aktivitätszone in der Nähe eines elektrischen Drahtes mit einer hohen Stromstärke auftritt. Voraussetzung für das Auftreten von Schrittspannung ist der Kontakt des Hochspannungskabels mit der Erde oder einer anderen Oberfläche. Die Ursachen für das Auftreten sind wie folgt:
- Bruch eines Übertragungskabels oder einer örtlichen Leitung;
- Unfall in einem Umspannwerk;
- Ein Blitz schlägt in einen Strommast ein;
- Kurzschluss von Hochspannungsdrähten.
Im Falle einer Unterbrechung in einem Umspannwerk wird ein gestuftes automatisches Abschaltsystem aktiviert. Zunächst wird die Leitung stromlos gemacht, aber nach einiger Zeit wird der Strom wieder an das beschädigte Kabel angelegt. In manchen Fällen wird die Ursache der Störung automatisch beseitigt: Die Freileitungsbuchse kann durch Äste oder Vögel blockiert sein. Daher stellt auch ein stromloses Kabel eine potenzielle Gefahr durch Schrittspannung dar.
Maximaler Radius des Aufpralls
Der Radius der Schrittspannung steht in direktem Zusammenhang mit der an den abisolierten Draht angelegten Spannung. Elektrizität über 360 Volt ist eine potenzielle Gefahr für den Menschen. Beim Mindestwert ist ein Bereich der Schrittspannung, der näher als 3 Meter an der Stromquelle liegt, besonders gefährlich. Wenn der Wert auf 1.000 Volt ansteigt, gilt ein Bereich von bis zu 5 Metern als gefährlich.
Wenn eine Stromleitung bricht oder sich ein Unfall in einem Umspannwerk ereignet, ist die Stromquelle viel höher als 1000 Volt. In diesem Fall beträgt der Aufprallradius bis zu 8 Meter. Bei höheren Strömungen ist die Gefahrenzone wesentlich größer, aber Strömungen in einer Entfernung von 12-15 Metern von der Quelle sind nicht tödlich. Der sichere elektrische Wert für die Schrittspannung beträgt 40 Volt. In einer Entfernung von 8 bis 20 Metern von der Quelle überschreitet die Schrittspannung diesen Wert nur selten.
Die größte Schlagkraft wird erreicht, wenn eine Person einen Fuß auf dem Draht hat und den anderen Fuß (80 cm) davon entfernt. Der Abstand zwischen den Füßen ist nicht weniger wichtig als der Abstand zur Quelle. In diesem Abstand entsteht die Potentialdifferenz zwischen den beiden Punkten, die bei einer Person einen elektrischen Schlag verursacht.
Bei nassem Wetter steigt das Gefahrenpotenzial erheblich. Zum Beispiel ist nasser Asphalt oder Boden ein besserer Leiter als trockener Boden. Es hat einen höheren Widerstand. Seien Sie daher bei Regen oder sumpfigen Verhältnissen so vorsichtig wie möglich.
Regeln für das Bewegen in einem Bereich mit Schrittspannung
Der beste Weg, um nicht Opfer einer Schrittspannung zu werden, ist, die Gefahr zu vermeiden, getroffen zu werden. Dies erfordert besondere Vorsicht, insbesondere bei nassem Wetter und eingeschränkter Sicht. Achten Sie beim Überqueren von Stromleitungen bei Wind darauf, dass keine losen Drähte vorhanden sind. Neben auf den Boden gefallenen Kabeln stellen auch um Masten oder Bäume gewickelte Quellen eine Gefahr dar. Wenn das Kabel entdeckt wird, gehen Sie 10-15 Meter um das Kabel herum. Wenn das Kabel direkt neben eine Person gefallen ist, bleiben Sie ruhig und befolgen Sie den folgenden Algorithmus:
- Stellen Sie sich aufrecht auf zwei Füße, wobei die Fersen so weit wie möglich zusammenstehen sollten;
- Suchen Sie den nächstmöglichen Weg von der potenziellen Spannungsquelle weg und vermeiden Sie Hindernisse;
- Drehen Sie sich sanft in die gewünschte Richtung;
- Entfernen Sie sich mit so wenigen Schritten wie möglich von der Quelle;
- Wenden Sie sich nach Verlassen der Gefahrenzone sofort an die Rettungsdienste, um die Gefahr zu beseitigen.
Die effektivste Art, sich aus der Gefahrenzone zu entfernen, ist, sich im Gänsemarsch zu bewegen. Das bedeutet, dass die vordere Ferse praktisch die Spitze des hinteren Fußes berührt und der Fuß um die Länge des Fußes verschoben ist. Das bedeutet, dass der Abstand zwischen den Füßen so gering ist, dass keine gefährlichen Spannungen entstehen können.
Diese Art der Fortbewegung ist sehr anstrengend, aber die sicherste Art. Bewegen Sie sich so schnell wie möglich, aber überstürzen Sie nichts und geraten Sie nicht in Panik (laut Statistik ist Panik die Ursache von 80 % aller Unfälle). Es ist strengstens verboten, aus der Gefahrenzone zu rennen oder zu versuchen, aus ihr zu springen.
Sie können Ihren Schrittabstand beim Verlassen des Raumes schrittweise um einige Zentimeter erhöhen, sollten dabei aber einen Abstand von 5-7 Metern zur Gefahrenquelle einhalten. Anzeichen einer Stufenspannung sind Kribbeln in den Gliedmaßen, bei einem höheren Spannungswert treten Krämpfe und stechende Schmerzen auf. In extremen Fällen kann es zu Lähmungen der Beine kommen. Besonders gefährlich sind Krämpfe in den Gliedmaßen, die eine unwillkürliche Muskelkontraktion verursachen und zu einem Sturz führen können (danach ist es fast unmöglich, den Gefahrenbereich aus eigener Kraft zu verlassen).
Das Springen auf einem Bein ist eine weitere wirksame, aber aus Sicherheitsgründen verbotene Methode, den Bereich sicher zu verlassen. Die Berührung des Bodens mit nur einer Gliedmaße ist in diesem Fall völlig ungefährlich, aber wenn Sie auf das andere Bein oder den anderen Arm fallen, besteht die Gefahr lebensbedrohlicher Verletzungen.
Wie man eine Person aus der Trittzone herausholt
Wenn sich eine Person in einem gefährlichen Radius von der Quelle befindet, ist es ratsam, sich selbst zu befreien. Wenn die Person jedoch nicht in der Lage ist, den Raum aus eigener Kraft zu verlassen, muss sie herausgezogen werden. Gehen Sie dabei genauso vor wie beim Verlassen des Gebiets: mit kleinen Schritten. Sie sollten sich trockene Kleidung um die Hände wickeln, im besten Fall mit isolierendem Material, und die Person dann langsam in kleinen Schritten herausziehen.
Isolierende Kleidung: Gummistiefel und Handschuhe können helfen, wenn man sich aus einem unter Spannung stehenden Bereich herausbewegt. Diese Art von Kleidung wird von Wartungsarbeitern an Stromleitungen und von den Rettungsdiensten bei Störungen und Gefahren verwendet.
Nach Verlassen der Gefahrenzone
Als Erstes muss der eigene Zustand (oder der der geretteten Person, indem man der verletzten Person Erste Hilfe leistet) beurteilt werden. Normalerweise fühlt sich die Person nach dem Verlassen des Gebiets normal, aber in einigen Fällen können gesundheitliche Probleme auftreten. Sie müssen sich konzentrieren, Ihren Zustand einschätzen und auf Ihr Herz und Ihre Lunge achten. Laut WHO-Statistiken treten bei 20 % der Menschen Probleme mit diesen Organen auf, nachdem sie selbstständig eine Stufenleistungszone verlassen haben. Wenden Sie sich dann an den Rettungsdienst, um die Gefahr zu beseitigen, und rufen Sie bei einem Verdacht auf einen schlechten Gesundheitszustand einen Krankenwagen. Auch eine mehrtägige ärztliche Untersuchung ist nicht unangemessen.
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